Tour: Halle (Saale)-Naumburg
ca. 69-74 km
Alternative Streckenführungen
A. via Merseburg, Leuna, Saale, Goseck
ca. 75 km / 320 Hm
B. via Merseburg, Geiseltalsee, Weinberge, Freyburg
ca. 78 km / 430 Hm
C. via Merseburg, Geiseltalsee, Goseck
ca. 67 km / 370 Hm
Bahn & Bike: Teilstrecken können mit der Bahn abgekürzt werden.
Must-see:
• Neumarktkirche Merseburg
• Merseburger Dom
• Gartenstadt Leuna mit Plastikpark und Ausstellung in Dorfkirchenruine
Themen:
• Die Straße der Romanik
• Chemiedreieck Leuna-Buna-Bitterfeld
• Gartenstädte um 1900
• Kunst in der frühen DDR
• Weinbau an Saale und Unstut
• Max Klinger an der Saale
Wenn Sie mehr Zeit haben:
• Halle-Neustadt
• Buna-Werke & Kulturpalast Schkopau
• Willi-Sitte-Galerie Merseburg
• Merseburger Dom
• Dorfkirchenruinen in Leuna
• Gartenstadt Leuna
• Schloss und Novalishaus in Weißenfels
• Zentralwerkstatt Pfännerhall
• Schloss Goseck und Kreisgrabenanlage
• Altstadt und Stadtkirche in Freyburg
• Museum Max-Klinger-Haus
Die Tour von Halle nach Naumburg gehört zu den kontrastreichsten der Tour. Bis nach Leuna führt der Weg mitten durch das Herz des Chemiedreiecks Leuna-Buna-Bitterfeld, Zentrum der Industrialisierung vor 150 Jahren. Dann wird es hügelig und grün. Überraschend die vielen sehr schönen, oft romanischen Dorfkirchen. Am Zusammenfluß von Saale und Unstrut wächst der Wein.
Vor der Abreise aus Halle lohnt sich ein Abstecher nach Halle-Neustadt. Viele der weniger guten Erinnerungen an Halle haben hier ihre Ursache. Die auch "Ha-Neu" genannte Großsiedlung wurde ab 1963 unter Leitung der Richard Paulick für die Arbeiter der Chemiewerke bei Leuna gebaut. Paulick war 1927/28 Assistent von Walter Gropius in Dessau und dort Architekt des Stahlhauses.
Die Fahrt durch das Saaletal ist sicher der schönste Weg, um die Stadt Halle zu verlassen. Folgt man dem Fluss, so passiert man u.a. die historischen Ausflugsgebiete in den Saaleauen, eine Reihe schöner Seen und Feichtgebiete, das romantische Schloss Dieskau und die Ruine des DDR-typischen Kulturpalastes nahe den 1936/37 gegründeten Buna-Werken bei Schkopau.
Grund für einen Besuch in Merseburg bieten die Altstadt und der Dom mit seiner Ausstellung zu den berühmten Merseburger Zaubersprüchen. Besonders schön: der Domgarten mit Blick auf die Saale. Hier läßt sich gut pausieren. Mit etwas Glück kann man ein Frühstück von den Bäumen pflücken. Unweit des Doms widmet sich seit 2006 eine Galerie dem Werk des Hallenser Malers Willi Sitte. Nicht verpassen sollte man auch die direkt an der Saale gelegene Neumarktkirche. Nur knapp vor dem Verfall bewahrt, beherbergt die romanische Kirche heute zeitgenössische Kunst.
Ein paar Kilometer südlich von Merseburg liegt Leuna. Wo bis dahin fünf kleine Dörfer im Ackerland lagen, hat die BASF vor über 100 Jahren die chemische Industrie angesiedelt. Zunächst lebten die hier Arbeiter in Baracken. Dann wurde, zwischen den Dörfern, die Gartenstadt Leuna nach den neuesten Modellen des Siedlungsbaus geplant. Historische Dorfkerne und ein paar sehr schöne, vor dem Verfall gerettete Dorfkirchen, zeugen von der Zeit vor der Industrialisierung. Für die Arbeiter der dann so genannten Leuna-Werke wurde 1962 vom Kunstmuseum Moritzburg aus Halle der "Plastik-Park" eingerichtet. Dieser nahe der Saale am Ortsrand von Leuna gelegene Skulpturenpark bietet einen Einblick in die offizielle Kunstidee der frühen DDR. Nach ihrer Einrichtung wurde die Sammlung nie weitergeführt. Eine Momentaufnahme.
In Leuna kann man sich entscheiden: der Weg führt entweder durch das schöne Saaletal über Weißenfels (Schloss und Novalishaus) nach Naumburg oder mit Zwischenstop an dem an die Zeit der Braunkohle erinnernde "Zentralwerkstatt Pfännerhall" am Geiseltalsee und evtl. am etwas abseits gelegene Schloß Goseck (Kreisgrabenanlage!) nach Freyburg. Beide Städte liegen am Zusammenfluss von Saale und Unstrut. Hier ist's grün. Überall wächst der Wein an sonnigen Hängen.
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